Liturgieausschuss

Gedanken zum Pfingstfest


 

 

 

Gedanken zum Pfingstfest

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.  (Apg 2,1-5)

Uns allen ist die Pfingstgeschichte bekannt und wir wissen auch, wie sie weitergeht.

Und heute? Wir denken an die Christen der ganzen Welt mit ihren verschiedenen Vorstellungen von richtig und falsch, die zahlreichen Ge- und Verbote, die Ängste und Sorgen, das verlorengegangene Vertrauen…….. 

Wie würde das Pfingstereignis wohl heute ablaufen?

Susanne Niemeyer hat in der Zeitschrift „junia“ von Mai/Juni 2021 unter dem Titel:  Feiern, wie es sein könnte. Pfingsten  eine Vision dazu veröffentlicht. Sie schreibt:

In jenen Tagen geschah es, dass sie hinter verschlossenen Türen saßen und ihre Gesichter grau geworden waren und ihre Worte drehten sich im Kreis. Gremien wurden berufen und Ausschüsse gebildet und Antworten wurden an Fachleute delegiert und der Kleinmut hatte sich breit gemacht. Da wundert sich Gott: „Welche Fachleute denn? Die Fachleute, das seid doch ihr. Habe ich denn einige höher gestellt als andere? Habe ich meine Worte exklusiv verteilt? Ich habe sie in euren Mund gelegt und die Begeisterung in euer Herz.

„Aber wir“, sagen sie, „wir wissen doch auch nicht. Einer glaubt so, die andere so. Wir sind so verschieden, wir können uns nicht einigen. Wir haben siebenundneunzig Punkte auf der Tagesordnung und wenn wir fertig sind, dann fangen wir wieder von vorn an, weil niemand uns versteht!“

Da öffnet Gott die Türen und reißt die Fenster auf, dass Wind in die Sache kommt und die Angst fortpustet und

                                                                                             Friederike

fühlt sich plötzlich beschwingt wie nach einer halben Flasche Champagner. …………

Gemeinsam treten sie ins Freie. Friederike und der Herr Bischof, Hilde und Egon. Petrus und Phoebe sind dabei, Johanna und Jakobus. Herr Windli bringt seine Maria mit und Janne schwenkt eine Regenbogenflagge. Mireile singt ein gregorianisches Lied, nebenan setzen Technoklänge ein – und es ergänzt sich erstaunlich gut. Dazwischen schwebt Gott, überall zugleich.

Alle haben sie gesehen, haben ihn gehört, haben es gespürt.

Tausend Geschichten werden zu einer. Niemand will recht haben. Macht ist ein vergessenes Wort, denn alle verstehen, was stark macht:

Miteinander reden, voneinander lernen, aufeinander hören. ..…….

Und alle Welt beginnt zu staunen über jene, die leicht wirken und deren Worte nicht erschlagen, sondern prickeln wie junger Champagner oder weiße Johannisbeerschorle.

 

Frohe Pfingsten wünscht Ihnen das Team/Liturgiekreis